Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen

Bei „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“ handelt es sich um einen französischen Film aus dem Jahre 2018. In Deutschland kam er am 22. März in die Kinos. Valentin stammt eigentlich aus dem Nordosten Frankreichs, der Teil, der unter zivilisierten Franzosen als rückständig und abfällig angesehen ist.

Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen [dt./OV]
Dauer: 107 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Dany Boon
Produzenten: Dany Boon
Hauptdarsteller: Line Renaud, Pierre Richard, Dany Boon,
Nebendarsteller: Laurence Arné, François Berléand, Kad Merad
Studio: Les Productions du Ch’timi, Pathé
Sprachen: Deutsch, Français

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Nur mit viel Mühe konnte er sich den eigentümlichen Dialekt abtrainieren. Valentin ist mit Constance verheiratet und beide meistern eine erfolgreiche Karriere als Designer und Architekt. Allerdings soll eines Tages ganz unerwartet Besuch aus seiner Heimat anreisen. Wie kann er mit dieser peinlichen Situation umgehen?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Regisseur Dany Boon liefert eine Komödie mit einer Laufzeit von 106 Minuten, ohne Altersbeschränkung. Für die Geschichte feilten er selbst und Sarah Kaminski an den Figuren. Gemäß seiner Aussage kamen ihm die ersten Ideen bereits 2011. „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“ ist der sechste Spielfilm unter seiner Regieführung.

Eric Hubert half in der Produktion und arbeitete fleißig während des Drehs von zehn Wochen mit. So kam es, dass die Dreharbeiten im Sommer 2017 starteten, ganz in der Nähe von Paris. Kameramann Denis Rouden filmte den Regisseur sogar als Hauptdarsteller, in der Rolle des Valentin Duquenne. Die einzelnen Szenen wurden von Elodie Codaccioni geschnitten und von Maxime Desprez und Michaël Tordjman mit der Filmmusik unterlegt.

Dany Boon spielt mit zwei anderen Schauspielerinnen aus Nordfrankreich, Line Renaud (Suzanne, Valentins Mutter) und Valérie Bonneton (Louloute, Ex-Verlobte und Frau von Gustave), zusammen die Hauptrollen. Die weitere Besetzung besteht aus Laurence Arné, Guy Lecluyse, Pierre Richard, François Berléand, Claudia Tagbo, Yan Tual, Juliane Lepoureau, Judi Beecher, Karina Beuthe Orr, Oleg Eyben, Ludovic Pinette, Aladin Reibel, Vincent Primaul, Stéphane Pézerat, Jeanfi Janssens, Pascal Obispo, Kad Merad, Arthur, Claire Chazal, Thomas VDB und Julia Vignali.

Handlung & Story vom Film „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“

Valentin stammt aus dem Norden von Frankreich. Mit viel Mühe konnte er sich, die dort gesprochene Sprache abgewöhnen, um seine Wurzeln zu verstecken. Das gelingt ihm für eine lange Zeit, obwohl er doch sehr im Rampenlicht steht. Der Grund für diese Verstellung liegt darin, dass die zivilisierten Franzosen den nördlichen Teil von Frankreich als sehr unterbelichtet und abfällig ansehen.

Mittlerweile lebt Valentin in Paris und ist mit Constance verheiratet. Beide stehen auf der Arbeit unter Leistungsdruck, der eine als Architekt und der andere als Designer. Zurzeit bereiten sie eine Retrospektive in Paris vor, im Palais de Tokyo. In der Kunstszene ist gerade keiner mehr gefragt als Valentin, sodass das Ehepaar auf keiner High-Society-Veranstaltung fehlen darf.

Wie das Leben so spielt, kommt alles anders als geplant, denn Valentins Vergangenheit holt ihn ein. Im neuen Leben erfand er die Geschichte, dass seine Mutter ihn nach der Geburt verlassen hat, um seine Wurzeln aus Nordfrankreich zu verstecken. In Wirklichkeit ist die Arbeiterfamilie sehr um die Bedürfnisse der Kinder besorgt. Ohne große Vorankündigung kommen seine Mutter, seine Schwägerin, sein Bruder und seine Nichte nach Paris und zu allem Übel suchen sie ihn sogar auf dem Event auf. Dort, wo nur noble Menschen verkehren.

Der Grund für den Besuch liegt in dem 80-zigsten Geburtstag seiner Mutter. Die Besucher wissen nicht, dass Valentin seine Vergangenheit und seine Familie in Paris durchweg verleugnet. Bei der Ausstellung stellt die Mutter fest: Der verlorene Sohn kreiert wirklich unpraktische Möbelstücke, sie erwecken Eindruck, ohne praktisch zu sein. Was für die Familie, mit dem Hintergrund, keinen Sinn ergibt.

Natürlich erschüttert die Begegnung Valentin, denn das peinliche Aufeinandertreffen bei der Vernissage ist nicht ohne. Zum Glück möchte die Familie schnell wieder abreisen, aber dann kommt es zu einem Unfall, verursacht durch seinen Schwiegervater. Dabei verliert Valentin sein Gedächtnis. Dummerweise kann er sich später nur noch an Dinge erinnern, die vor dem Verlassen von Nordfrankreich geschahen.

Dies ist allerdings bereits fünfundzwanzig Jahre her, eine lange Zeit, in der er in einem großen Lügenkonstrukt lebte. Selbst seine Sprache ändert sich, nun ist das fehlerfreie Französisch abgelegt und aus dem Mund kommt nur noch die Sprache der Sch’tis. Was sagt seine neue Familie dazu? Keiner erkennt ihn mehr. Hängen diese Veränderungen mit seinem Hirnschaden zusammen und können durch einen guten Arzt wieder behoben werden?

Fazit & Kritiken zum Film „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“

„Willkommen bei den Sch’tis“ war vor mehr als zehn Jahren eine erfolgreiche, französische Komödie. Mit „Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen“ legt Boon eine neue Verfilmung hin, allerdings keine Fortsetzung des alten Films. Der Humor ist fast identisch und basiert darauf, dass die Leute eine komische Sprache sprechen. Selbst nach der langen Zeit funktioniert der Kultur-Clash zwischen den Nordfranzosen und den anderen Franzosen gut. Alles basiert auf der Erkenntnis: Der Familie kann man nicht entfliehen.

Sympathisch sind auch die süffisanten Kommentare, die sich auf die Zweckmäßigkeit der modernen Kunst beziehen oder die ironischen Seitenhiebe auf den Architekten Philippe Starck. Vorteilhaft für die Komödie war der gute Name des Regisseurs, sodass alle, die Rang und Namen haben, dort mitspielen. An manchen Stellen sind die Witze etwas alt, aber die guten Nebendarsteller und Darsteller gleichen den kleinen Minuspunkt wieder aus. Die Farben des Films sind prächtig und lebhaft. Das wirklich tolle liegt in der deutschen Synchronisation, mit Christoph Maria Herbst.

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